Nichts ist mehr so wie es einmal war Zwei Jahre Krieg in der Ukraine
Wer am Samstag, den 24. Februar 2024 an einem öffentlichen Gebäude vorbeigegangen ist, sah Flaggen. An der Kreisverwaltung in Ingelheim in der Georg-Rückert-Straße wehten drei Fahnen – die Flagge von Rheinland- Pfalz, die der Ukraine und die Deutschlandflagge.
Es ist der Tag, an dem wir uns an den Kriegsbeginn in der Ukraine vor zwei Jahren erinnern. Seit dem ist nichts mehr wie es einmal war. Jeden Tag erfahren wir aus den Nachrichten, wie der Krieg die Ukraine – aber auch uns – verändert hat. Zehntausende sind seit dem gestorben. Genaue Zahlen gibt es nicht – nur Schätzungen. Millionen von Menschen sind auf der Flucht, allein vier Millionen in Ländern der Europäischen Gemeinschaft. Die Menschen sind erschöpft, viele haben Angehörige zuhause oder an der Front verloren. Frauen und Kinder wurden von ihren Vätern getrennt – manche seit Beginn des Krieges.
Die Ukraine ist jetzt ein zerstörtes Land. Die Felder im Süden sind vermint, die Häfen von Russland blockiert. Die Städte gleichen Trümmerfeldern, die Infrastruktur ist lahm gelegt. Menschen hausen in Ruinen, in U-Bahn-Schächten, in Kellern. Kinder aber auch Erwachsene wurden nach Russland verschleppt.
Wir spüren den Unterschied in Deutschland auf vielen Gebieten. Viele ukrainische Frauen, Mütter mit ihren Kindern, haben Zuflucht bei uns gefunden. Manche lernen die deutsche Sprache, um einer Arbeit nachgehen zu können. Alle Kinder müssen in eine Kita oder im schulpflichtigen Alter in die Schule. Geld, das wir an anderer Stelle in früheren Zeiten in unterschiedliche Projekte investiert hatten, muss jetzt neu verteilt werden.
Dies gilt auch in besonderem Maße für den Bundeshaushalt. Gelder für den Verteidigungshaushalt mussten aufgestockt werden, um die Bundeswehr wehrtüchtig zu machen. Ohne die militärische Hilfe aus den EU-Staaten und den USA kann die Ukraine den Krieg – und damit ihre Freiheit – nicht gewinnen. Auf dem Spiel stehen Demokratie und ein selbstbestimmtes, freies Leben.
Am zweiten Jahrestag des Krieges sendet der Westen Zeichen der Solidarität. Der Bundeskanzler sagt der Ukraine Unterstützung zu. Viele Politiker sind zu einem Solidaritätsbesuch in Kiew eingetroffen.
Der Wunsch, ein Ende des Krieges herbeizuführen, ist groß. Die Außenminister der EU fordern Verhandlungen, doch Putin hat – nach eigenen Aussagen – sein Kriegsziel noch nicht erreicht. Er kündigt die Stärkung seines Militärs an.
„Wann wird man je verstehn …“ heißt es im Anti-Kriegslied von 1955. „Sag wo die Soldaten sind, über Gräbern weht der Wind …“
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