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Umweltschutz • 21. März 2025

Rinder im Einsatz für die Landschaftspflege im Ingelheimer Polder

Die „Halboffene Weidelandschaft Polder Ingelheim“ umfasst den nördlichen und westlichen Teil des seit 2006 betriebsbereiten Polders Ingelheim. Dieser hat die Aufgabe, bei starkem Rheinhochwasser durch eine gesteuerte Flutung die Spitze des Hochwasserscheitels aufzunehmen und somit rheinabwärts gelegene Städte zu schützen. Diese Flächen befinden sich im Eigentum der Stadt Ingelheim und des Landes Rheinland-Pfalz und bieten mittlerweile vielen Tier- und Pflanzenarten einen geeigneten Lebensraum.

Die Stadt Ingelheim beweidet zukünftig in Kooperation mit dem Land Rheinland-Pfalz im Polder gelegene städtische Ökokonto-Flächen sowie angrenzende landeseigene Flächen. Hierfür wurden städtische und landeseigene Flächen zusammengelegt und erstrecken sich nun auf rund 43,7 Hektar. „Um dieses Vorhaben realisieren zu können, bedurfte es zunächst einer Flurbereinigung, damit die Stadt Eigentümerin der Flächen werden konnte. Erst 2015 konnten die Flächen in Pflege genommen werden. Ehemalige Ackerflächen wurden in Grünland umgewandelt, zu stark verbuschte Flächen freigestellt, und punktuell Uferbereiche von Gräben abgeflacht, damit diese von den zukünftigen „Landschaftspflegern“ besser genutzt werden können. Die Schaffung von Schluten und Mulden als natürliche Elemente in der Polderlandschaft vervollständigen das Mosaik an unterschiedlichen Biotopen. Durch diese Maßnahmen konnten sich unter anderem Vogelarten wie Blaukehlchen, Neuntöter und Rohrweihe im Polder etablieren.

„Diese positive Entwicklung für Flora und Fauna möchten wir nun weiter unterstützen. Die Offenhaltung der Polderlandschaft mit seiner Artvielfalt aus unterschiedlichen Lebensraumtypen soll durch eine ganzjährige, naturnahe Beweidung des Gebietes mit Robustrindern und Schafen erhalten und weiterentwickelt werden“, so die Beigeordnete und Umweltdezernentin Dr. Christiane Döll. Dafür beauftragt die Stadt Ingelheim und die SGD Süd Hans Gugumus von „Grasfresser – Galloways vom Altrhein“ mit der Landschaftspflege des Polders. Zukünftig werden nun bis zu 20 Galloway-Rinder, eine Rinderrasse aus Schottland, die Polderfläche beweiden. Hans Gugumus freut sich über die große Fläche, auf der seine Tiere nun grasen dürfen.

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Verschiedene Tier- und Pflanzenarten profitieren nicht nur von der Offenhaltung des Grünlandes, sondern im Besonderen von einer Beweidung. „Es entstehen strukturreiche Gras- und Krautbestände und durch Viehtritte Offenböden, die für eine Vielzahl an Insekten und Spinnen einen wichtigen Lebensraum darstellen. Und besonders die Dunghaufen sind ideale Lebensräume für viele spezielle Käferarten, die wiederum Vögeln, Eidechsen und Amphibien als wertvolle Nahrungsquelle dienen“, so Döll.

„Um die Entwicklung auf der Fläche zu überwachen und gegebenenfalls nachzusteuern, wenn die naturschutzfachlichen Ziele nicht erreicht werden, wurde ein begleitendes Monitoring durch das Büro Naturplan Darmstadt beauftragt. Dabei sollen die Einflüsse der Beweidung auf Vögel, Amphibien und Lebensraumtypen untersucht, und die Biodiversität im Ingelheimer Polder sowie die Auswirkungen einer halboffenen Weidelandschaft überprüft werden“, ergänzt Philipp Lutzenburg, Projektleiter im Umwelt- und Grünflächenamt.

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