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Sport • 6. April 2025

Fan-Kultur in Ingelheim

Fußball ist ein Mannschaftssport, bei dem auf einem mehr oder minder grünen Rasen zwei Mannschaften – bestehend aus jeweils 10 Feldspielern und 1 Torhüter - gegeneinander antreten. Ihr Ziel. „Das Runde (Ball) muss ins Eckige (Tor)“. Eigentlich ein simples Prinzip. Nicht nur in Deutschland können sich Menschen für diesen Sport begeistern und feuern die Akteure entsprechend zum Erreichen des Siegs über den Gegner an. Man nennt diese Menschen „Fans“. Je nach Größe und Bedeutung ihres Lieblingsvereins äußern sie ihre Sympathie durch eine spezielle „Fan- Kultur“. Dazu gehören Fan-Schals, Fahnen und Fan-Gesänge.

In den großen Fußballstadien kann man dann weitere – teils aufwändige - Formen dieser Fan-Kultur erleben: „Choreo“ und „Pyro“ sollen die Emotionalität des Spiels noch steigern. Dass beim Abbrennen von “Bengalos“ Temperaturen von bis zu 2.500 0 C auftreten, scheint diese Fans nicht zu stören. Im Internet stieß ich auf eine Bachelorarbeit, die Simon Wossack 2014 bei der Hochschule Mittweida eingereicht hatte und die sich mit diesen Auswüchsen der Fan-Kultur beschäftigte. Er legte mit dem Wortspiel „FANatismus“ den Finger in eine Wunde, die auch für die Fußballvereine zunehmend schmerzhafter wird. Diese ganz besondere Art von Fans – die „Ultras“ – scheinen aber unbelehrbar zu sein. Sie wollen „ihr Ding“ durchziehen – um jeden Preis. Dass mancher Familienvater ob der von „Pyros“ ausgehenden Verletzungsgefahr davon absieht, sich mit seinem Sprössling in den Fan-Block zu stellen, ist ihnen offenbar egal. Auch der FSV Mainz 05 hat solche Fans – und ist mit ihnen alles andere als glücklich! Auf der Website des Vereins sind jede Menge Fan-Clubs gelistet – auch solche in Ingelheim. Die „Ultras“ gehören nicht dazu. Und dennoch hinterlassen sie in der Rotweinstadt – nicht nur an Laternen- pfählen – ihre „Duftmarke“. Die „19.05“-Aufkleber (1905 gilt als das Gründungsjahr von Mainz 05) geben sie für einen minimalen Preis bereitwillig zur geflissentlichen Verwendung ab. Und wo die „Werbefläche“ für ein Graffito zu klein ist – für einen Aufkleber reicht es dann immer noch. Aber wofür soll dieses „Babberli“ denn werben? Etwa für eine Vereinsmitgliedschaft bei den 05ern?

Die haben bessere Werbeträger in unserer Stadt – etwa ihren Stadion- sprecher Andreas Bockius, der ein Ingelheimer ist. Und wenn es um Fußball generell und den Frauenfußball im Besonderen geht, so ist die Ingelheimerin Bärbel Wohlleben eine Persönlichkeit, die mehr junge Menschen für den Fußballsport begeistern kann als Zigtausende dieser hässlichen Aufkleber, die nur das Stadtbild verschandeln. Dem sympathischen Verein Mainz 05 nutzen sie nicht – sie bewirken eher das Gegenteil.

Hoffen wir also, dass Mainz 05 in der nächsten Saison international spielt (Champions League?) – und die „Ultras“ zur Besinnung kommen!

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