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Region • 30. September 2025

Nahbar, empathisch, immer ein offenes Ohr: Zum Abschied von Landrätin Dorothea Schäfer

Stets nah dran an den Menschen, immer ein offenes Ohr für jeden, ständig unterwegs vor Ort und unermüdlich im Einsatz für Lösungen, die allen Betroffenen gerecht werden: das alles sind Merkmale, die Dorothea Schäfers achtjährige Amtszeit als Landrätin des Landkreises Mainz-Bingen auszeichnen. „Mit großer Demut und Dankbarkeit schaue ich auf die vergangenen Jahre zurück, in denen ich Landrätin der Bürgerinnen und Bürger von Mainz-Bingen sein durfte. Wir haben in dieser Zeit gemeinsam viel erreicht und unseren Landkreis spürbar weiter nach vorne gebracht. Neben der erfolgreichen Bewältigung der Krisen der letzten Jahre, von Pandemie und Migrationszunahme über Naturereignisse bis hin zur Energiekrise war diese Zeit vor allem geprägt von wichtigen Erfolgen in Infrastruktur, Bildung und sozialem Miteinander, auf die wir stolz sein können. Auch die mir besonders wichtige Unterstützung des Ehrenamtes stand all diese Zeit im Vordergrund. Denn das, was uns in Mainz-Bingen so besonders macht, sind die vielen Menschen, die sich in ihrer Freizeit für die Gesellschaft und ihre Mitmenschen engagieren.“, resümiert Dorothea Schäfer dankbar.

Beispielhaft für diese Erfolge stehen viele positive Entwicklungen im Landkreis während ihrer Amtszeit, wie die zukunftsgerichtete Weiterentwicklung des ÖPNV, die Schaffung bezahlbaren Wohnraums und Modernisierung kommunaler Dienstleistungen durch die Gründung der Kreiswohnbaugesellschaft (KWBG) und der Kommunalen Abfallwirtschaft (KAW) sowie des Baus des neuen Kreishauses als Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, aber vor allem auch die wichtige Rettung des Binger Krankenhauses.

Ein besonderer Meilenstein für den Landkreis war die Reform des ÖPNV: Hier wurde das Liniennetz verdoppelt, es wurden neue Wegebeziehungen geschaffen und damit ein ökologischeres, zukunftsfähigeres Angebot geschaffen – parallel zur Kommunalisierung des Busverkehrs mit der Gründung der Kommunalverkehr Rhein-Nahe (KRN) GmbH. Mittlerweile ist dies alles ein Erfolgsmodell und ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit mit den benachbarten Landkreisen, Städten und auch verwaltungsintern im Kreisvorstand. Hier wirkte Schäfer erfolgreich auf parteiübergreifende Lösungen hin. Das gilt auch für die Kreiswohnungsbaugesellschaft (KWBG) und die Kommunale Abfallwirtschaft (KAW), die ebenfalls in dieser Zeit gegründet wurden. „Dorothea Schäfer hat sich in ihrer Amtszeit mit großem Engagement und viel persönlichem Einsatz um die Belange der Menschen im Landkreis Mainz-Bingen gekümmert. Viele der großen Veränderungen – ob im Bereich der sozialen Infrastruktur, beim Rettungsdienst oder im ÖPNV – hat sie maßgeblich begleitet und mitgetragen. Ihre Amtszeit war geprägt von Krisen, aber auch von wichtigen Weichenstellungen, die den Landkreis nachhaltig verändert haben“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete Steffen Wolf.

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Die Kriege in der Ukraine, in Syrien und in anderen Regionen dieser Erde sind mit ursächlich dafür, dass auch der Landkreis in den vergangenen Jahren immer mehr geflüchtete Menschen aufnehmen und unterbringen musste. Eine Aufgabe, die den Kreis und vor allem die Mitarbeitenden viel Kraft kostete, die aber angenommen und gelöst wurde. Für die Landrätin war es wichtig, hier immer das Menschliche in den Vordergrund zu stellen: „Dorothea Schäfer war eine sehr empathische und bürgernahe Landrätin, der der Sozialbereich und die Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements sehr am Herzen lag“, sagt die zweite Kreisbeigeordnete Almut Schultheiß-Lehn. Schon als Beigeordnete in den Zehnerjahren verantwortete sie den Bereich Jugend und Soziales. Und auch als Landrätin behielt sie das Jugendamt bewusst in ihrem Geschäftsbereich, weil sie nah dran bleiben wollte an den Familien, den Kitas und den Einrichtungen.

Prägend für Dorothea Schäfers Amtszeit war unter anderem die Corona-Pandemie: Durch entschlossenes und schnelles Handeln, musste die Verwaltung in Windeseile umgestellt werden, um den Bürgerinnen und Bürgern verlässlich beiseite zu stehen. Stabsstrukturen wurden eingeführt, Schulen geschlossen, Vorgaben gemacht. Dies erforderte schnelles Handeln, strukturiertes Vorgehen und wieder: gute Zusammenarbeit. Das Gesundheitsamt rückte dabei schnell in den Fokus, Personal wurde rekrutiert, um die Aufgaben zu bewältigen. „Corona war eine schlimme aber auch sehr prägende Zeit für uns, die uns unter anderem aufgezeigt hat, wo unsere räumlichen Schwachstellen liegen“, sagt der dritte Kreisbeigeordnete Erwin Malkmus. „Schnell war klar, dass wir ein neues Verwaltungsgebäude für das Gesundheitsamt brauchen. Dorothea Schäfer hat als Landrätin immer hinter den Kolleginnen und Kollegen gestanden und sich für den Neubau am Kisselberg in Mainz eingesetzt. Ohne ihre Unterstützung hätten wir heute kein ganz modern ausgestattetes sowie personell gut ausgerüstetes Gesundheitsamt.“

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Auf dem Weg in die Zukunft sind auch die Bereiche Brand- und Katastrophenschutz (BKS) und Rettungsdienst. Dorothea Schäfer begleitete im BKS-Bereich die Erstellung eines neuen Fahrzeugkonzepts und den Aufbau von Personal im Katastrophenschutz. Die Flut im Ahrtal sowie der Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen auf die Energieversorgung vor Ort schärften das Bewusstsein dafür, moderne Strukturen zu schaffen, um Krisen zu bewältigen. Als Leiterin der Rettungsdienstbehörde verantwortete sie das Konzept für Neubau und Modernisierung der Rettungswachen in der Region Mainz, Rheinhessen und Bad Kreuznach. Sie war zudem eine der treibenden Kräfte bei der Rettung des Krankenhauses in Bingen. Besonders am Herzen lagen ihr auch die Pflichtaufgaben mit starker Kundenorientierung wie die Zulassung- und Führerscheinstellen und die Ausländerbehörde – alles Themen, die im Geschäftsbereich des leitenden staatlichen Beamten Dr. Stefan Cludius liegen: „Dorothea Schäfer ist eine ausgeprägte Team-Playerin und hat dadurch viel möglich gemacht. Sie hat auch bei den Aufgaben, deren Lösungsansätze durch gesetzliche Vorgaben stark vorbestimmt waren, dafür gekämpft, den Bedürfnissen und Interessen der betroffenen Menschen gerecht zu werden.“

Auch hinsichtlich des Verwaltungsumbaus zu einer effizienten und serviceorientierten Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger, hielt Dorothea Schäfer ein zentrales Versprechen. Mit dem Neubau des zweiten Dienstgebäudes konnten die Mitarbeitenden aus dem Nieder-Olmer Kreuzhof wieder in Ingelheim ihre Büros beziehen. Das Jobcenter zog um ins alte Kreishaus, das zuvor auf Vordermann gebracht wurde, das Veterinäramt tauschte die in die Jahre gekommenen Räume in der Mainzer Langgasse gegen moderne Arbeitsplätze in Ingelheim. Büroleiter Thomas Dilg: „Stets war Dorothea Schäfer das Wohlbefinden der Belegschaft sehr wichtig. Dafür hat sie sich bei jeder Gelegenheit eingesetzt. Die Einführung des betrieblichen Gesundheitsmanagements unter Begleitung der Unfallkasse Rheinland-Pfalz sind Beleg für ihre Haltung zu den Menschen. Die Einführung von Homeoffice war ebenfalls eine Errungenschaft ihrer Amtszeit. Sie hatte immer ein offenes Ohr und sogar eine offene Tür für die Mitarbeitenden des Hauses und die Anliegen der Bürger, trotz der engen Termindichte.“ Der Vorsitzende des Personalrates, Sascha Jakobi fügt hinzu: „Ein zentrales Versprechen gegenüber den Kolleginnen und Kollegen war, einen Wechsel im Führungsstil, nahbar zu sein und Entscheidungen mit Bedacht zu treffen. Dies hat Dorothea Schäfer eingehalten.“

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