Brauchtum im Advent
Theologisch hat die Adventszeit einen doppelten Charakter. Sie ist Vorbereitungszeit auf die Geburt von Jesu Christi, lenkt aber auch die Aufmerksamkeit auf die Ankunft Christi „am Ende aller Zeiten“. (Grundordnung des Kirchenjahres) Von daher ist sie eine Zeit freudiger Erwartung.
Menschen feiern diese Erwartung in unterschiedlicher Art und Weise. Am bekanntesten ist der Adventskranz, der unmittelbar mit dem Christentum in Verbindung steht. Die vier Kerzen weisen auf das Licht, das mit Christus in die Welt gekommen ist. (Johannes, 1,1-14). An jedem der vier Sonntage vor Heiligabend wird ein Licht entzündet. Adventkränze gibt es in vielen Variationen. Am häufigsten findet man den mit Tannenzweigen gebundenen Kranz (grün) mit vier Kerzen (rot). Aber auch mit Naturmaterialien lassen sich schöne Kränze herstellen.
Der Adventskalender, der die 24 Tage vor Weihnachten mit zu öffnenden Türchen feiert, war ursprünglich einmal für Kinder gedacht, um die Vorfreude auf das Fest zu steigern. Heute gibt es Adventskalender in allen Formen – er ist ein Konsumartikel geworden, in dem sich alles findet, was Kopf und Herz begehrt. Sogar für die tierischen Lieblinge sind Adventskalender auf dem Markt.
Lichterbögen findet man bei Einbruch der Dunkelheit in vielen Fenstern. Sie stammen ursprünglich aus dem Erzgebirge. Sie gehen auf die dortige Bergarbeitertradition zurück. In den Wintermonaten gingen die Bergleute in der Dunkelheit in die Grube, und wenn sie herauskamen, war es wieder dunkel. Die Sehnsucht nach dem Licht wurde mit Hilfe der Lichterbögen zum Ausdruck gebracht.
In jüngster Zeit gibt es immer wieder Diskussionen bezüglich der Frage, wann Weihnachtsmärkte beginnen und schließen sollten. Eigentlich war es ein ungeschriebenes Gesetz, dass erst mit Beginn des Kirchenjahres – also nach Totensonntag – Weihnachtsmärkte öffnen sollten. Und eigentlich war es auch üblich, mit dem Heiligabend die Weihnachtsmärkte zu schließen. Dies wird seit einiger Zeit sehr offen gehandhabt, so dass man Weihnachtsmärkte auch noch im Januar findet.
Wie wir mit den Wochen und Tagen vor Weihnachten umgehen, ist letztlich unsere individuelle Entscheidung. Schön wäre es, wenn der eigentliche Charakter des Festes dabei im Mittelpunkt stehen würde.
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