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Lokal • 28. Januar 2024

Große Demonstration in Ingelheim gegen Extremismus

Es war überwältigend! Auf dem Fridtjof-Nansen-Platz in Ingelheim hatten sich gegen 18.30 Uhr am 26. Januar mehr als 1.500 Personen versammelt. Darunter Vertreter aller Generationen, einige mit Rollator und anderen Gehhilfen, viele mit Fahnen und Plakaten. Alle hatten nur das eine Anliegen, der Bedrohung durch Rechtsextremisten ein klares Zeichen entgegen zu setzen.

Roland Schäfer, Vorsitzender des Vereins „Rheinhessen gegen rechts“ fand klare Worte. „Rechtspopulisten wollen die Demokratie abschaffen. Unsere Demokratie ist bedroht. Wir werden dies nicht zulassen und stehen für eine offene, vielfältige Gesellschaft“. Roland Schäfer betonte, dass die Gesellschaft einen langen Atem brauche, denn man werde mit dem Thema noch lange zu tun haben.

Dr. Florian Pfeil, Direktor des Weiterbildungszentrums Ingelheim, nannte das „Geheimtreffen von Potsdam“ die Initialzündung, dass jetzt überall in Deutschland Menschen auf die Straße gehen. Er betonte, dass die Erkenntnisse aus dem Potsdamer Treffen für Experten, die die rechte Szene beobachten, keine Überraschung gewesen sei. Die AfD sei der parlamentarische Arm der neuen Rechten. Die extreme Rechte sei geschlossen, anders als dies bei NDP oder den Republikanern der Fall gewesen sei. Die rechte Vernetzung sei „brandgefährlich“, seit 1947 sei unsere Demokratie nicht mehr so gefährdet gewesen wie jetzt. Die Frage sei, was die demokratische Mitte machen könne, um ein Einziehen der AfD in die kommunalen Räte am 9. Juni zu verhindern. „Treten Sie jeden Tag für unsere Gemeinsamkeiten ein“, lautete die Empfehlung von Dr. Pfeil.

Oberbürgermeister Ralf Claus sprach angesichts der vielen protestierenden Menschen aus Ingelheim und den Nachbargemeinden von einem „überwältigenden“ Erlebnis. Er betonte, dass es „höchste Zeit“ sei, dem Einfluss der Rechten Einhalt zu gebieten. Er dankte allen Organisationen, in Rage, Vereinen, Parteien, Religionsgemeinschaften, Vertretern der Wirtschaft etc. für ihr heutiges Kommen und ihren Einsatz.

Pfarrer Christian Feuerstein übernahm die Aufgabe, für alle Glaubensgemeinschaften zu reden. „Demokratie zu schützen kann nicht an Glaubensgrenzen aufhören“. Demokratische Pflicht sei christliche Pflicht und nicht verhandelbar. „Wir treten ein für eine robuste Demokratie, für Werte, die unsere Gesellschaft stark machen.“

Stefanie Loth, neue Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, dankte den anwesenden Polizistinnen und Polizisten für ihren Einsatz anlässlich der Demonstration. „Wer in der GdP ist, kann nicht gleichzeitig Mitglied der AfD sein“, sagte sie unter viel Applaus der Menschen. Sie rief alle dazu auf, positive Zeichen im Alltag zu setzen. „Es liegt an uns, der AfD den Nährboden zu entziehen“.

Zum Schluss ergriffen noch die Vorsitzende der Stabsstelle für Migration und Integration und der Vorsitzende von „Ingelheim aktiv“ das Wort. Alle zeigten sich schockiert darüber, dass Menschen sich von der Demokratie abwenden.

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