Hyde Park in London - Heidpark in Heidesheim
Wer schon einmal in London war, kennt ihn bestimmt. In der Nähe von Marble Arch befindet sich eine der vielen grünen Lungen der britischen Hauptstadt – der Hyde Park. Und dort versammeln sich in der nordöstlichsten Ecke regelmäßig all jene, die etwas zu sagen haben. Seit dem 27. Juni 1872 – durch einen Parlamentsbeschluss legitimiert – kommen hier Menschen zusammen, die, ohne jede Anmeldung, einen Vortrag zu einem beliebigen Thema halten. Nur die britische Monarchie darf nicht Thema der Reden sein. Speakers‘ Corner – wie die Ecke auch genannt wird – ist legendär. Dort traten auch schon George Orwell und Karl Marx auf.
Ob die Tradition des Hyde Parks für die Heidesheimer Vorbild war, ist nicht bekannt. Aber vieles erinnert daran. Zwischen dem 20. August und dem 17. September dürfen im Heidesheimer Park an der Burg Windeck, kurz HeidPark genannt, Kulturschaffende auftreten. Die Organisation ist auf ein Minimum reduziert, es gibt einen Stromanschluss, einen Toilettenwagen und ein Banner am Zaun zum Park. Zurzeit ist das Banner noch leer, aber hier darf sich jeder eintragen, der kulturell etwas beitragen möchte. Wer teilnehmen möchte, sollte sich auch an Jochen Schmidt vom Verein „kultur+politik“ wenden, denn Idee und Durchführung gehen auf diesen zurück.
Jeder, der Ideen hat, ist willkommen. Die inhaltliche Vorgabe ist bewusst breit gefasst. So dürfen sich Menschen angesprochen fühlen, die im Bereich Literatur, Musik, Kunst und Lebensfreude unterwegs sind. Eigeninitiative ist gefragt und wird bewusst unterstützt. Wer auftreten möchte, pinnt sein Angebot an das Banner am Zaun.
Ursprünglich hatte der Verein ein akribisches Programm im Sinn. Doch die Erfahrungen zeigten, dass damit ein hoher organisatorischer Aufwand verbunden ist. Deshalb entschied man sich jetzt für einen freien Ablauf, der ohne größere Probleme zu schultern ist.
Der Erfolg wird sicherlich auch etwas vom Wetter abhängen. Aber schon jetzt darf man sagen, dass die Idee viele ansprechen wird, die ansonsten keine Möglichkeiten finden ihre „Kunst“ an den Mann oder die Frau zu bringen.
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