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Lokal • 12. August 2023

Präsident-Mohr-Schule im Wandel der Zeit

Als im Jahre 1875 das neue hessische Schulgesetz in Kraft trat, bemühte man sich auch in Ober-Ingelheim um den Bau einer überkonfessionellen Gemeindeschule, die zudem noch kostengünstig sein sollte. Schließlich fand man auf dem Gelände der Gemeindebleiche ein Grundstück, das sich zum Bau einer Schule eignete. Schon wenige Jahre später im Jahr 1878 stand der erste Bau, der jedoch schon bald den Anforderungen nicht mehr genügte. Ein Erweiterungsbau wurde 1894 errichtet und ist bis heute erhalten.

1948 bekam die Schule ihren heutigen Namen, Präsident-Mohr-Schule, benannt nach Dr. Martin Mohr (1788 – 1865), der seinen Wohnsitz in Ingelheim hatte. Er war Mitglied des Paulskirchenparlaments und Präsident des Hessischen Landtages. Aufgewachsen war er in ärmlichen, bäuerlichen Verhältnissen, machte aber seinen Weg und studierte Rechte an den Universitäten in Heidelberg und Gießen und schloss mit der Promotion ab. Als Gegner der Restauration geriet er 1833 in Konflikt mit der Landesregierung. 1834 ließ er sich in Ober-Ingelheim nieder und wurde der Kopf der liberalen Bürger. Als er im Jahre 1865 starb, wurde er unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Kirchhof an der Burgkirche bestattet. Sein Grab wird heute von Schülerinnen und Schülern der Präsident-Mohr-Schule gepflegt.

Heute entspricht die Schule nicht mehr den baulichen Voraussetzungen und muss dringend saniert und erweitert werden. Da es bald einen Rechtsanspruch auf Ganztagsschule in Rheinland-Pfalz geben wird, muss eine Mensa gebaut werden. Auch eine neue Schulsporthalle und ein Sportplatz sollen entstehen.

Wo werden die Schülerinnen und Schüler beschult werden, wenn der komplexe und zeitaufwändige Erweiterungsbau Realität wird? In den Sommerferien 2024 plant man einen Umzug in den Altbau der Berufsbildenden Schule in der Wilhelm-Leuschner-Straße. Ein Glücksfall, denn die BBS wird zu diesem Zeitpunkt bereits den Neubau neben der Kaiserpfalz-Realschule bezogen haben. Auch die noch vertretbare räumliche Nähe zur Präsident-Mohr-Schule in der Schulstraße ist positiv zu bewerten.

Durch den Zukauf von Grundstücken kann die Erweiterung der Schule optimal gestaltet werden – zukünftig wird es ein geschlossenes Ensemble

geben. Unter einem Teil des Schulhofes wird es eine Tiefgarage geben, da in der Hammergasse Parkmöglichkeiten wegfallen.

Ob alles nach Plan laufen wird und vor allem ob der an versierte Kostenrahmen von 22 Millionen Euro gehalten werden kann, ist nach Meinung von Bauamtsleiter Philipp Laur noch offen. Dennoch ist der Schulausbau jetzt in greifbare Nähe gerückt.

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