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Kräuter • 28. Februar 2020

Waldmeister

Waldmeister: Galium odoratum - März 2020
Der Waldmeister wird in der Umgangssprache auch Maikraut genannt und gehört zur Familie der Labkräuter. Er wächst in Höhen von bis zu 1.400 m in gemäßigten und kühlen Zonen und kommt am häufigsten in lichten Laubwäldern vor. In den Allgäuer Alpen sogar auf ca. 1.600 Meter über NN. Oft erkennt man den Waldmeister nicht sofort am Erscheinungsbild, sondern erst am Duft, der sich ca. eine halbe Stunde nach der Ernte entfaltet. Ein bekannter Beiname entwickelte sich aus der botanischen Bezeichnung „Galium odoratum“: „Wohlriechendes Labkraut“.

Erst in welkem Zustand setzt die Pflanze Cumarin frei, das den charakteristischen Waldmeistergeruch verursacht, uns leicht beschwingt und das rechte Maß vergessen lässt. Das Kraut kann von März bis Mai, (vor der Blüte) geerntet werden. Für die Bereitung der Maibowle sollte pro Liter Wein, bzw. Bowle, nicht mehr als 3g des frischen Krautes eingesetzt werden.

Da der Waldmeister beruhigend wirkt, kann man ihn auch gegen Schlaflosigkeit und Unruhe verwenden. Bei Überdosierung kann er jedoch Kopfschmerzen verursachen. Bei moderatem Genuss wirkt er gegen Migräne. Hier gilt das paracelsische Prinzip: „Die Dosis macht das Gift“.

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Der Waldmeister ist eine einheimische Pflanze, die bereits im Mittelalter als Duftmittel für die Wäsche, oder für Duftkissen kultiviert wurde. Auch dem Tabak mischte man sie gelegentlich bei. In der heutigen Tabakverordnung ist die Verwendung von Waldmeister in Tabakprodukten jedoch verboten. Heute trifft man den Waldmeistergeschmack oft nur als künstlich hergestelltes Aroma, das die Assoziation „grün“ hervorruft. Nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene, erwarten eine Waldmeisterspeise in „giftgrüner“ Farbe. Wenn wir zu unseren Buffets von April bis Juni unsere Waldmeisterschnitzel anbieten, erkennen viele unsere Gäste den Geschmack, können ihn aber nicht dem Waldmeister zuordnen, weil die Soße nicht grün ist. Früher dachte man weiterhin, dass der Waldmeister in Kombination mit Johanniskraut und Polei-Minze Hexen vertreibt. Sehen Sie das auch so?

Im nächsten „Ingelheimer Marktplatz“ stellen wir den Löwenzahn vor.

Bildquelle: woodruff

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