| Ort: | Das Moselmündungsgebiet und Europa im Frühmittelalter. |
| Beginn: | 19.08.2025, 19:00 Uhr |
| Ende: | 19.08.2025, 21:00 Uhr |
Das Moselmündungsgebiet und Europa im Frühmittelalter.
Eine bedeutende Wirtschaftsregion und ihre Kontakte nach dem Norden und Süden.
Der Historische Verein Ingelheim lädt ein zu einem Vortrag von Dr. Lutz Grunwald, Leibniz- Zentrum für Archäologie, Mayen, Dienstag, 19.08.2025, 19:00 Uhr, kING Kultur- und Kongresshalle Ingelheim
Den mittelalterlichen Friedhof an der Rotweinstraße in Ingelheim erforschte ein städtisches Archäologie-Team zwischen 2015 und 2023. Das merowingerzeitliche Reihengräberfeld gilt als eines der größten seiner Art in ganz Rheinland-Pfalz. Die dabei gemachten Funde, wie zum Beispiel Keramikscherben von Grabbeigaben können Erkenntnisse über wirtschaftliche Beziehungen im Mittelalter geben. Kamen die Töpferwaren aus der nahen Eifel?
Die Landschaften zwischen Mayen in der Osteifel und Andernach am Rhein sind als vormodernes Revier mit industrieller Prägung anzusehen. In diesem begrenzten Gebiet wurden für den überregionalen Exportmarkt über einen langen Zeitraum Waren in standardisierten Herstellungsprozessen mit Arbeitsteilung in hohen Stückzahlen produziert. Das „Industrierevier Osteifel“ war mit seinen vor allem über die Flüsse Rhein und Mosel sowohl in den Norden bis nach Skandinavien als auch über das Rhein-Main-Gebiet in den Süden bis in die Alpenregion exportierten Produkten für weite Teile des Römischen Reichs von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Diese Marktstellung bestand bruchlos über das 5. Jahrhundert auch noch im Frühmittelalter. Als wichtigste Handelsgüter sind vor allem Bausteine aus Tuff, Mühlsteine aus Basaltlava, Keramik aus Ton und qualitativ hochwertiger Wein zu nennen. Viele Gebäude, Haushaltseinrichtungen und besonders die Kücheninventare mit ihren Lebensmitteln des Rheinlandes und darüber hinaus wurden ab der römischen Zeit von den in dem Moselmündungsgebiet angefertigten Produkten geprägt.
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