Die Rolltreppe feiert ihren 100. Geburtstag
Genau 100 Jahre ist es her, dass die erste Rolltreppe oder Fahrtreppe wie sie ursprünglich hieß, in Deutschland installiert wurde. Heute haben wir uns längst an die technische Errungenschaft gewöhnt, was in den Anfangsjahren noch ganz anders war.
In Ingelheim gibt es Rolltreppen in einem Drogeriemarkt in der Neuen Mitte. Vor einigen Monaten wurde ein Richtungswechsel vorgenommen, das heißt, dort wo es ursprünglich nach oben ging, ging es jetzt nach unten. Der Besucher musste sich umstellen, um nicht gewohnheitsgemäß an der falschen Stelle den Weg nach oben anzutreten. Aus Sicherheitsgründen hatte der Markt Informationstafeln aufgestellt, um Unfälle zu vermeiden.
Weitere Rolltreppen gibt es in der Stadt, um von Parkdecken schneller in den Einkaufsbereich zu kommen. Dabei ist Vorsicht geboten, weil sperrige Einkaufswagen oftmals mit auf die Rolltreppe genommen werden. Eine andere Rolltreppe in Ingelheim ist schon Geschichte. Dabei handelte es sich um eine Außentreppe, die von der Binger Straße in das ehemalige Marktzentrum führte. Das Problem war – und daran erinnern sich tatsächlich noch viele Ingelheimer – die Rolltreppe war häufig defekt, so dass man doch andere Wege, sprich eine normale Treppe in das Marktzentrum nehmen musste. In Verbindung mit der Neugestaltung des Ingelheimer Zentrums wurde die Rolltreppe abgerissen und das Marktzentrum wich dem heutigen Weiterbildungszentrum.
Als eigentlicher Vater der Rolltreppe gilt George Wheeler, das „Personentransportband“, wie es damals hieß, wurde 1893 im New Yorker Bahnhof Cortlandt Station in Betrieb genommen. 1898 schmückten sich das Leipziger Kaufhaus von August Polich und das Londoner Warenhaus Harrods mit der neuen technischen Errungenschaft. Der eigentliche Durchbruch der Erfindung kam mit der Weltausstellung in Paris im Jahre 1900. In der heute üblichen Ausführung wurde die erste Rolltreppe im Juli 1925 in dem Kölner Warenhaus Leonhard Tietz – später Kaufhof – in Betrieb genommen. Heute gibt es etwa 39.000 Rolltreppen in Deutschland.
Unfälle in Verbindung mit Rolltreppen sind zwar selten, können aber schwerwiegende Folgen haben. Stürze, das Verfangen von Gegenständen in den Spalten oder auch menschliches Fehlverhalten sind die häufigsten
Ursachen. Schals und lose Kleidung können sich schnell verfangen. Für Kinder gilt, die Rolltreppe ist kein Spielzeug – Eltern sollten daher ihre kleineren Kinder an der Hand halten. Hunde sollte man auf den Arm nehmen, oder bei schweren Hunden dann doch lieber den Aufzug benutzen.
Interessanterweise gibt es auch Menschen, die Angst vor der Benutzung von Rolltreppen haben. Man nennt dies Eskalophobie, hunderttausende Menschen weltweit sind davon betroffen.
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