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Soziales • 5. Dezember 2023

Kreis braucht dringend Unterkünfte für Flüchtlinge

Integration in den Vordergrund stellen

Schnellere Arbeitserlaubnis, bessere Integration: Um den geflüchteten Menschen die Integration in die Gesellschaft zu erleichtern, müssen die Möglichkeiten zur Arbeitsaufnahme verbessert werden. Das wäre ein wichtiger Schritt. Bei der Bürgermeisterdienstbesprechung im Kreishaus waren sich die Anwesenden Vertreter der Städte, Verbandsgemeinden und Gemeinden aus dem Landkreis Mainz-Bingen mit dem Kreisvorstand einig: „Wer schnell arbeiten gehen darf, wird schneller Deutsch lernen und soziale Kontakte knüpfen“, brachte es die für den Bereich Asyl und Integration zuständige Beigeordnete Almut Schultheiß-Lehn auf den Punkt.

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In der Besprechung war die Organisation von Unterkünften für die hohe Zahl an Flüchtlingen im Landkreis zentrales Thema. In diesem Jahr werden dem Landkreis am Ende über 800 geflüchtete Menschen vom Land zugewiesen worden sein: „Wir brauchen dringend Flächen, um Notunterkünfte zu schaffen“, appellierte Schultheiß-Lehn an die Kommunen. Die Kommunen tragen als sogenannte Delegationsnehmer seit vielen Jahren einen großen Anteil daran, dass die Flüchtlinge im Landkreis dezentral in Wohnungen untergebracht werden. Doch beim Wohnraum ist das Ende der Fahnenstange erreicht, weshalb der Landkreis zunehmend auf größerer Unterkünfte angewiesen ist. In der Bürgermeisterrunde herrschte große Einigkeit darüber, dass die Situation nur gemeinsam gelöst werden kann.

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In den anderen Landkreisen in Rheinland-Pfalz sei die Situation ähnlich, sagte Andreas Göbel, der als geschäftsführender Direktor des rheinland-pfälzischen Landkreistages Gast bei der Bürgermeisterdienstbesprechung war. Die Plätze seien überall belegt, auch die Aufnahmeeinrichtungen des Landes laufen über. Allerdings habe das Land signalisiert, dass die Zuweisungszahlen ab dem 12. Dezember von derzeit 550 auf 350 pro Woche sinken: „Momentan kommen weniger Menschen ins Land.“ Ob dies nur kurzfristig so ist oder ein langfristiger Trend wird, sei derzeit aber noch nicht absehbar. Göbel sprach sich ebenfalls dafür aus, das Augenmerk verstärkt auf die Integration der geflüchteten Menschen zu legen.

Im Kreis kümmern sich neben dem Fachbereich Asyl und Integration bisher das Büro für Flüchtlingsangelegenheiten im Jobcenter, der Integrationsbeauftragte des Kreises, Stefan Bastiné, sowie die Kreisvolkshochschule mit ihren Integrations- und Deutschkursen um die geflüchteten Menschen. Zudem arbeitet der Landkreis gemeinsam mit der Handwerkskammer und dem Projekt Kausa zusammen, um auszuloten, welche Arbeitsmöglichkeiten es für Einzelne gibt. Zwei Familiencoaches von Caritas und Christlichem Jugenddorfwerk Deutschland helfen dabei, sich im Alltag zurechtzufinden. „Wichtig ist zudem die Unterstützung der Ehrenamtlichen vor Ort, entweder mit Projekten oder einfach nur, weil sie als Ansprechpartner für die Menschen da sind“, sagte Schultheiß-Lehn. Andreas Göbel fügte hinzu: „Manchmal reicht es auch schon einfach offen zu sein für die Geflüchteten und deren Geschichten.“

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