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Ort: Darf es eine Kugel Eis mehr sein?
Lokal • 22. März 2023

Darf es eine Kugel Eis mehr sein?

Preise steigen deutlich an

Sehr lange ist es her, dass man für eine Kugel Eis 5 Pfennige bezahlen musste. Das war in den 50er Jahren, als man am Milchpilz am Bahnhof in Ingelheim die Sorten Vanille, Schokolade und Erdbeer erwerben konnte. In den 70er Jahren verkaufte Dolomiti eine Kugel für 10 Pfennige. All das ist lange her. Dennoch – wenn im März in Ingelheim die ersten Eissalons wieder öffnen, weiß man, es ist Frühling. Und die Vorfreude auf die kühle Köstlichkeit ist groß. Getrübt wird die Freude, durch die stetig steigenden Preise. Der Verbraucher hat sich fast schon daran gewöhnt, dass jedes Jahr die Kugel Eis etwas teurer wird. Dieses Jahr ist der Anstieg auch deutlich spürbar – 1.60 Euro bezahlt derjenige, der sich eine süße Freude bereiten will. Dies sind 20 Cent mehr als im letzten Jahr. Was sind die Ursachen für die Preissteigerung? Da sind zum einen die gestiegenen Personalkosten. Die Inhaber der Eissalons müssen den Mindestlohn von 12,-- Euro bezahlen. Das schlägt zu Buche. Angelo Di Salvo, Inhaber des Eissalons La Gondola, hat deshalb bereits im letzten Jahr Selbstbedienung eingeführt. Auch Corona spielte damals noch eine Rolle. Der Kunde sucht sich seine Sorten bzw. seinen Becher aus, wird an der Theke bedient und erhält seine Bestellung auf die Hand. Vor dem Geschäft stehen Stühle und Tische, wo er es sich bequem machen und in Ruhe seine Köstlichkeit verzehren kann.

Aber auch die gestiegenen Rohstoffpreise spielen eine entscheidende Rolle. Milch, Zucker, Sahne sowie Obst sind deutlich im Preis gestiegen. Und schließlich spielt auch die Kalkulation hinsichtlich der von November bis März geschlossenen Eisdiele eine Rolle. Die Mietkosten laufen weiter. Etwas anders sieht es in einigen größeren Städten aus. In Koblenz z.B. sind die Eissalons den ganzen Winter über geöffnet. Da kann der Kunde auch schon einmal im Dezember bei Eis und Schnee einen Becher schlemmen. Wenn das Angebot da ist, kommt auch in der Regel die Nachfrage. Eine Überlegung wäre es wert. Und der Kreativität der Hersteller sind keine Grenzen gesetzt – wie wäre es mit Lebkucheneis? In Konkurrenz zu den Eissalons stehen die Läden, in denen man Eis als Familienpackung kaufen kann. Regelmäßige Angebote locken den Kunden eine oder mehrere Packungen in den Einkaufswagen zu legen. Sicherlich ist das eine Alternative, wenn es nur darum ginge, Eis zu essen. Aber eine Auszeit im Freien, bei sommerlichen Temperaturen, den Lieblings- Eisbecher vor sich stehend, mit Freunden oder allein die Stunde genießend – das kann eine Familienpackung eben nicht leisten. Es darf eine Kugel Eis mehr sein – trotz gestiegener Preise.

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