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Nahrhaft • 21. Dezember 2019

Wildfleisch - eine echte Alternative?

Wildfleisch – eine echte Alternative?
Wer auf nachhaltig erzeugte Lebensmittel Wert legt, müsste eigentlich begeistert Wildschwein, Hirsch und Reh essen. Das Fleisch dieser Wildtiere erfüllt nämlich höchste ökologische Standards: Die Tiere verbringen ihr ganzes Leben in der Natur, wo sie sich ohne künstliches Futter und vor allem ohne Soja ernähren, für das in Südamerika Regenwald abgeholzt wird. Sie bekommen auch keine Medikamente wie Antibiotika. Wer Wildschwein isst, erteilt außerdem der viel kritisierten Massentierhaltung eine Absage. Trotzdem findet man Wildprodukte nach wie vor eher selten in Restaurants oder Supermärkten. Noch immer halten sich Vorurteile, die dem Fleisch einen zu strengen Geschmack nachsagen.

Auch die Afrikanische Schweinepest könnte eine Rolle spielen: Obwohl die Krankheit, die für die Tiere fast immer tödlich verläuft, für Menschen absolut ungefährlich ist, sind Händler beim Einkauf von Wildbret eher zurückhaltend. Insgesamt nimmt der Konsum von Wildprodukten aber leicht zu. Nach einer Umfrage des Deutschen Jagdverbandes (DJV) essen immerhin 60 Prozent der Deutschen mindestens einmal im Jahr Wild. Das ist ein Viertel mehr als noch vor 25 Jahren. Diesen Trend bestätigen auch jüngste Zahlen: In der Jagdsaison 2017/18 haben heimische Jäger rund 36.000 Tonnen Wildfleisch auf deutsche Tische gebracht, etwa ein Drittel mehr als im Jahr zuvor. Fast 20.000 Tonnen entfielen dabei auf Wildschweine, gefolgt von Reh (12.368 Tonnen) und Rothirsch (2.633 Tonnen).

Allein zwischen April 2017 und März 2018 wurden in Deutschland mehr als 820 000 Wildschweine erlegt, mehr als jemals zuvor in einer Jagdsaison. Das hat verschiedene Ursachen. Zum einen sorgten die zuletzt eher milden Winter für ein üppiges Nahrungsangebot in den Wäldern. Außerdem waren die Jäger seit Jahresanfang 2018 zur verstärkten Jagd auf Schwarzwild aufgefordert, um der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest vorzubeugen. Die hohen Abschusszahlen haben den Preis insbesondere für Wildschwein gedrückt. Zeitweise lag er sogar unter dem Kilopreis für Schweinefleisch beim Discounter.

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Bidquelle: Pixabay

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