Marie Assel behält die Nerven und verwandelt späten Elfer zum 3:2-FFV-Sieg
Am zehnten Spieltag der Frauenfußball Landesliga Nord stand mit dem TV Albig ein kampfstarker und unangenehm zu bespielender Gegner auf der Agenda der Fußballerinnen des FFV Ingelheim 2025. Das am Ende ein knapper 3:2-Heimsieg für die Ingelheimerinnen stand, war zwar hochverdient, aber letztendlich doch eine ganz schöne Zitterpartie.
FFV-Neuzugang Lilly Rühlmann, die erstmals im Spieltagskader stand, aber noch nicht eingesetzt werden konnte, fasste die Partie treffend zusammen. Sie sagte: „Das Spiel war voll mit wirklich sehr guten Spielzügen von uns. Wir haben gezeigt, was wir taktisch alles können. Leider hat uns im letzten Drittel manchmal der Mut, oder einfach das letzte bisschen Glück gefehlt.“
Der in Bestbesetzung angetretenen Vizemeister aus der vergangenen Saison, der TV Albig, haute sich von Beginn an in die Zweikämpfe und versuchte immer wieder das FFV-Aufbauspiel zu stören, was die Gastgeberinnen allerdings nicht aus der Ruhe brachte. Zwar benötigten die FFV-Kickerinnen ein wenig, um sich freizuspielen, doch nach acht Minuten landete die erste schöne Kombination bei Annabel Rink, die am Pfosten scheiterte. Kurz darauf war erneut Rink der Endpunkt eines tollen FFV-Spielzuges, zielte diesmal etwas genauer und schoss den Ball aus 16 Metern gezielt, flach zur 1:0-Führung ins linke Toreck (13.).
Die sehr gut aufgelegte Sechserin des FFV, Marie Assel, äußerte sich insgesamt sehr positiv zur Partie. Sie sagte: „Wir kamen gegen eine defensiv starke und sehr auf Konter ausgerichtete Mannschaft etwas schwer ins Spiel und mussten immer defensiv aufmerksam sein und als Team gut zurück arbeiten, um nichts zuzulassen. Offensiv haben wir gut gespielt, uns einige Chancen erarbeitet, aber heute auch nicht so das Spielglück gehabt. So Spiele gibt es halt manchmal.“
Nach der Führung blieben die Gastgeberinnen dominant, schafften es aber zunächst nicht, ein zweites Tor zu erzielen. Julia Welsch (15., 19.), Emilia Weber (9., 11.), Finja Rauprich (27.) und Rink (9., 22., 33.), scheiterten vor und nach der Führung mehrfach knapp. Nach einem schönen Pass von Rink, auf die gute linke Schienenspielerin Angelia Drewicke, passierte es dann allerdings doch. Drewicke ging an TV-Keeperin Saskia Kleinwächter vorbei und schob aus spitzen Winkel zum 2:0 für den FFV Ingelheim ein (38.). Diese Führung wurde von Rauprich fast noch vor der Pause ausgebaut, doch ihr toller 20-Meter-Schuss wurde von Kleinwächter mit großer Mühe pariert und Rinks Nachschuss zischte knapp am langen Eck vorbei (43.). So ging es mit einer verdienten 2:0-Führung in die Halbzeitpause.
Im zweiten Durchgang änderte sich nichts. Die FFV-Kickerinnen kontrollierten die Partie, blieben dominant, versäumten es aber, das 3:0 zu erzielen. Antonia Schön verfehlte nach einer super Rauprich-Ecke haarscharf per Kopf (53.) und Rink feuerte kurz darauf die Kugel aus 18 Metern an die Unterkante der Torlatte, von wo der Ball auf die Torlinie und wieder heraussprang (54.).
Als sich dann die sehr starke FFV-Innenverteidigerin Mia Ermert ihren einzigen Fehler leistete, schnappte sich Albig-Stürmerin Nicolina Prostka die Kugel, zog alleine auf das Ingelheimer Tor und vollstreckte zum 1:2-Anschlusstreffer für den TV. Die Partie war damit wieder offen, wobei weiterhin der FFV klar dominierte, sehr schön kombinierte, aber immer wieder die sich bietenden Gelegenheiten vergab. Beispielsweise Rink, die nach tollem Pass von Marie Assel, die Kugel völlig alleine vor Kleinwächte nicht versenkte (66.). Oder Assel, die mit einem satten Fernschuss (68.) und einem sehr schönen Freistoß, nach hartem Foul an der dann verletzt ausgewechselten Diana Kraus (74.), das Gehäuse um Zentimeter verfehlte.
Und dann passierte, was so oft beim Fußball vorkommt. Dem TV Albig boten sich noch zwei Torgelegenheiten. Die erste klärte die starke FFV-Abwehrchefin Antonia Schön noch sehenswert, in höchster Not auf der Torlinie (82.), doch beim nächsten Mal war der Ball zum 2:2-Ausgleich im Tor. Chiara Puci wurde von rechts bedient und schob sicher für den TV Albig ein (84.). Assel war von dem Spielverlauf nicht überrascht. Sie erklärte: „Das passt dann auch zu so einem Spiel, dass man sich auch noch zwei Tore einfängt. Toni hat ja zuerst noch super auf der Linie gerettet, aber irgendwann war es dann doch passiert. Allerdings haben wir dann als Team stark reagiert, trotzdem weiter an uns geglaubt und wollten versuchen, trotz des Gegentores kurz vor Schluss, noch zu gewinnen.“
Und die Mädels des FFV Ingelheim zeigten, dass sie nicht nur eine fußballerisch gute Mannschaft sind, sondern auch tollen Teamgeist und einen super Charakter haben. Sofort wurde der Schalter umgelegt und sich als Gemeinschaft gegen den drohenden Punktverlust gewehrt. So setzten Drewicke und Welsch ihre Gegenspielerinnen so stark unter Druck, dass Welsch mit großem Willen und starkem Körpereinsatz den Ball stehlen konnte, in den Albiger Strafraum eindrang und die TV-Abwehrspielerin zu einem klaren Foul zwang. Der gute Schiedsrichter Peter Orth entschied sofort und völlig berechtigt auf Elfmeter für den FFV (86.). Rühlmann war von dem Kampfgeist ihres Teams begeistert. Sie sagte: „Wir haben uns durch die zwei Gegentoren leider in eine enge Situation gebracht. Doch wir blieben weiter dran und konnten uns durch den souverän verwandelten Elfmeter dann noch belohnen. Wir haben gezeigt, wie wir mit Rückschlägen umgehen, weiter unser Spiel machen und nicht den Kopf hängen lassen. Das war eine sehr gute Teamleistung heute.“
Für das von Rühlmann angesprochene, souveräne verwandeln, war die in dieser Partie bärenstarke Marie Assel zuständig, die sich so, nervenstark, den verdienten Lohn für ihre Leistung abholte und dem Team den am Ende sicherlich absolut verdienten 3:2-Siegtreffer bescherte. Den fälligen Elfmeter schob sie nämlich flach, hart, platziert und unhaltbar ins linke Eck (87.). Assel sagte zur entscheidenden Szene: „Zunächst geht ein Kompliment an Julia, die den Elfer mit großem Willen und mega stark rausgeholt hat. Zum Elfmeter selbst muss ich sagen, dass ich mir schon sicher war ihn zu verwandeln, aber schon auch wusste, dass es wahrscheinlich unsere letzte Chance ist, dass Spiel zu gewinnen. Als er dann drin war, habe ich mich natürlich gefreut, war erleichtert und habe gehofft, dass wir hinten nichts mehr zulassen, was ja auch geklappt hat.“
Der FFV behält so weiterhin die Tabellenführung der Landesliga Nord, mit maximal möglichen 27 Punkten aus neun Spielen. Nun steht am kommenden Sonntag um 15:30 Uhr die Heimpartie in Großwinternheim gegen den SC Lerchenberg an. Hier gilt es sich die Herbstmeisterschaft zu sichern.
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