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Lokal • 10. August 2023

Betreuung unheilbar kranker Menschen durch Palliative Care

Wer unheilbar krank ist, der hat oftmals den Tod schon sehr klar vor Augen. Menschen gehen mit dieser Erfahrung sehr unterschiedlich um – dies gilt für den Kranken genauso wie für die Angehörigen. Wer an einer fortschreitenden zum Tode führenden Krankheit leidet, für den kann Palliative Care zu einer spürbaren Entlastung werden. Doch was ist das genau?

Palliative Care ist eine internationale Bezeichnung für ein Konzept, das ganzheitlich für den Erkrankten Linderung verspricht. Jedoch im Unterschied zu Behandlungen in einem Krankenhaus, steht nicht die Wiederherstellung der Gesundheit also die Rehabilitation im Vordergrund, sondern die Unterstützung auf psychischer, emotionaler und sozialer Ebene. Verordnet wird Palliative Care von einem Arzt, der den Patienten und den die Krankheit umfassenden Gesamtkomplex beurteilen kann. Ein Krankenhausaufenthalt wird somit vermieden und die Erkrankten können bis zur letzten Stunde in ihrem vertrauten Umfeld bleiben.

In Ingelheim gibt es vier hauptamtliche Palliativschwestern, die von 80 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt werden. 15 Patientinnen und Patienten werden zurzeit in Ingelheim und Umgebung betreut. Die Häufigkeit der Besuche ist sehr unterschiedlich – wöchentlich, einmal in Monat – je nach Lage.

Wer als Schwester diesen Weg gehen will, muss eine Ausbildung absolvieren. Oftmals sind es Erfahrungen im privaten Umfeld, die Menschen motivieren, eine entsprechende umfassende Schulung zu machen. Man muss professionell lernen, mit dem Tod und anderen schwierigen Situationen umzugehen. Auch das Gespräch mit anderen Schwestern hilft, Trauer und Verzweiflung zuzulassen.

Was kommt nach dem Sterben? Wie werde ich sterben? Fragen, die sich Patienten stellen und die sehr individuell beantwortet werden. Wichtig ist, dass Erkrankte sich gut aufgehoben fühlen – ein Gefühl von Sicherheit im vertrauten Umfeld und mit Menschen, die sich kümmern. Eine der Schwestern sagt, dass sie den Tod oftmals wie eine Geburt erlebt habe, eine Geburt in ein anderes Leben ohne Leid.

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