Musik und Wein im Ingelheimer Winzerkeller
Es ist ein Genuss der ganz besonderen Art, wenn – wie bereits auch schon in den vergangenen Jahren – Wein, Musik und Texte zusammen kommen. Doch es sind besondere Weine, dieses Jahr vom Ingelheimer Weingut Wasem, Musik auf höchstem künstlerischem Niveau und Texte, die passend zur Musik und zum Wein ausgesucht wurden.
Prof. Ervis Gega, die künstlerische Leiterin der Villa Musica, überrascht die Gäste mit Hintergrundwissen zu Mozart und dem Rheinwein. Als Mozart im August 1763, mit seiner Familie zum ersten Mal nach Mainz kommt, lernt er dort die Weinschorle und den Wein kennen. Passend dazu schenkt Michael Hartmann vom Weingut Wasem zur Einstimmung einen Lagenwein Riesling 2023 aus Elsheim aus. Es passe zu Mozart mit leichten Schwingungen und Eleganz sowie zarten Zitrusaromen. So überrascht es auch nicht, dass das erste musikalische Stück, dargeboten vom Confringo Klavierquartett, das von der Villa Musica intensiv gefördert wird, zum Auftakt, das Klavierquartett Nr. 1 g-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart präsentiert.
Das Confringo Klavierquartett wurde von jungen Musikern gegründet. Die Mitglieder lernten sich während des Studiums kennen und beschlossen – nach mehreren Konzerten bei einem Kammermusikfestival – ein Quartett zu gründen. An der Bratsche spielt Philipp Sussmann, am Cello überzeugt die Cellistin Irena Josifoska, Eun Che Kim spielt die Violine und am Klavier verzaubert Viktor Soos die Zuhörer.
Die zweite Geschichte ist Gustav Mahler gewidmet, der sich in seiner Wiener Zeit über einen vollen Becher zu rechten Zeit freut. Der ausgesuchte Wein ist ein Frühburgunder, ein Lagenwein vom Ingelheimer Sonnenberg, der im Sommer 15 – 16 Stunden Sonne gut vertragen kann. Michael Hartmann lobt denn auch die Kraft im Wein. Die Rebsorte sei sehr eigenständig und verursache auch Stress im Weinberg. Es gäbe ein sehr enges Lesezeitfenster von nur 3 – 4 Tagen. Er überzeuge durch seine Dichte und Stärke und sei als gehobener Kaminwein weicher als der Spätburgunder. Dazu passend spielt das Confrigo Klavierquartett den Klavierquartettsatz in a-Moll von Gustav Mahler.
Nach der Pause spricht Prof. Ervis Gega über Johannes Brahms und seine Liebe zum Wein. Aufgewachsen im ärmsten Viertel von Hamburg, lernt Brahms erst bei den Schumanns in Düsseldorf den Wein kennen und lieben. Dazu wird ein Gewürztraminer serviert, eine sehr hochwertige
Spätlese, die fast schon an eine Auslese heranreicht. Rosenduft und tropische Früchte lassen sich ausmachen. Dazu hören die Gäste das Klavierquartett Nr.3 c-Moll, Opus 60 von Johannes Brahms, ein sehr getragenes Stück, das eine menschliche Tragödie beschreibt. Brahms denkt an Selbstmord aufgrund seiner ausweglosen Liebe zu Clara, der Ehefrau seines Mentors Schumann.
Ein gelungener Spätnachmittag, der einen Genussdreiklang von Wein, Texten und Musik in den Mittelpunkt stellt und damit sowohl den Weinliebhaber als auch den Musikfreund überzeugt haben dürfte.
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