SamstagSa., 13. Dezember 2025
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Ort: Ingelheimer Marktplatz
Beginn: 31.07.2019, 00:00 Uhr
07/31/2019 00:00Berechnung...
Kräuter • 31. Juli 2019

Schafgarbe - Die Augenbrauen der Venus

Schafgarbe –(Achillea Millefolium)- Die Augenbrauen der Venus!
Im Mittelalter nannte man die Schafgarbe die „Augenbrauen der Venus“. Die botanische Bezeichnung „millefolium“ bedeutet „tausendblättrig“ und beschreibt die filigranen Fiederblättchen, welche der Schafgarbe ihr charakteristisches Aussehen verleihen. Der botanische Name der Schafgarbe, Achillea millefolium, verweist auf den tragischen Helden der Ilias: Achilles. Dieser wurde im Gebrauch der Schafgarbe, als Wundermittel gegen schwerste Verletzungen, durch den heilkundigen Zentauren Cheiron unterwiesen und gab sein Wissen bereitwillig an diverse Heiler seiner Zeit weiter.

Überliefert wurde, dass er somit auch indirekt an der Heilung von König Telefos, dem Oberhaupt der Mysier, beteiligt war. Daher die botanische Bezeichnung „Achillea“. Das ganze Mittelalter hindurch wurde die Heilpflanze gegen äußere und innere Blutungen benutzt. Man nannte sie in damals „Soldatenkraut“. Mein Vater erzählte mir, dass er in der Zeit des zweiten Weltkrieges, am Ende der Sommerferien mit seinen Klassenkameraden das obere Drittel der blühenden Schafgarbe ernten musste. Damit wurden die verletzten Frontsoldaten gegen Wundbrand und eiternde Wunden behandelt.

Ihr hoher Azulen-Gehalt, den sie mit der Kamille gemeinsam hat, und andere antibiotische Substanzen dürften so manchen Verwundeten vor einer gefährlichen Infektion bewahrt haben. Die Pflanze, die zu Heilzwecken während der Blütezeit gesammelt wird, findet in der Volksmedizin Anwendung gegen Appetitlosigkeit, Magen und Darmkrämpfe, Blähungen und Husten. Weiterhin kräftigt die Schafgarbe das Gefäßsystem und verbessert die Durchblutung der Hände und Beine (Krampfadern). „Schafgarbe im Leib hilft jedem Weib“, sagt ein altes Sprichwort. Hildegard von Bingen beschrieb die Schafgarbe als „warm und trocken“ und empfahl den Tee bei klassischen Frauenproblemen. Die Heilpflanze findet auch heute noch Anwendung gegen Menstruations- und Wechseljahrs-Beschwerden. Sie wirkt ebenso bei Einschlafproblemen. Die „Augenbraue der Venus“ ist zudem ein unsagbar köstliches Küchenkraut. Ihre feinen Bitter-Aromen würzen Butter-, Quark- und Käsegerichte einzigartig. Hierzu erntet man die jungen, zarten Millefolium-Blättchen, die an kleine Katzenschwänzchen erinnern.

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Bei unseren offiziellen Kräuterwanderungen, an jedem ersten Sonntag im Monat, stellen wir unsere grünen Freunde am Wegesrand ausführlich vor. Auf Wunsch führen wir auch private Gruppen durch die Siefersheimer Kräuterwelt. Im nächsten „Ingelheimer Marktplatz“ stellen wir den Rosmarin vor.

Bildquelle: Pixabay

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