Katzen beeinflussen unser Seelenleben
Als ich heute Morgen in die Küche kam, begrüßte mich mein Mann mit den Worten, „du musst unbedingt die AZ lesen, da ist ein lustiger Artikel über Kater Franz“. Gleich nach dem Frühstück studierte ich dann besagten Artikel und freute mich über den Kater, der offenbar schon ein kleiner Medienheld ist. Das Fernsehen berichtete schon über die Katze, die am Supermarkt in Ingelheim die Käuferinnen und Käufer begrüßt, immer für eine Streicheleinheit empfänglich ist und sogar schon einen Katzenraub erfolgreich überstanden hat.
Was ist es, das uns Menschen so empfänglich macht für die liebenswerten Stubentiger? Da ist zum einen das weiche Fell, das geheimnisvolle Schnurren, das zugewandte aber zugleich auch einfordernde Etwas, das uns fröhlich stimmt. „Ist die Katze gesund, freut sich der Mensch“, hieß es einmal in einer Werbesendung für Katzenfutter. In einer Fernsehwerbung sitzt die Hauskatze auf einem flachen Zimmerstaubsauber und „fährt“ damit durch die Wohnung. Obwohl ich die Einspielung schon etliche Male gesehen habe, freue ich mich immer wieder darüber.
Bei einem meiner Besuche bei den Ingelheimer Tierhelfern ist mir Luna begegnet. Luna wurde erst kürzlich im Tierheim abgegeben und ist noch ziemlich scheu, macht auf mich trotzdem einen sehr aufgeweckten Eindruck. Am liebsten hätte ich sie sofort adoptiert. Bei einem meiner nächsten Besuche erfuhr ich, dass Luna ein neues Zuhause gefunden hatte.
Auch in der Literatur spielen Katzen eine wichtige Rolle. „Der gestiefelte Kater“ hat mich durch meine Kindheit begleitet. Kater Mikesch, ursprünglich ein Kinderbuch aus den 1930er Jahren, wurde 1964 von der Augsburger Puppenkiste verfilmt. Mikesch, der sprechende Kater, hat viele Kinderherzen erobert.
T.S. Eliot’s Katze „Jellylorum“ in seiner Sammlung von Katzenversen wurde von Andrew Lloyd Webber als Vorlage für das weltberühmte Musical „Cats“ verwendet. Die bekannteste Katzendetektivin ist Mrs. Murphy von Rita Mae Brown und ihrer Katzen Ko-Autorin Sneaky Pie. Die „Katze mit Hut“ ist ein Marionetten-Spiel der Augsburger Puppenkiste und ist für die kleinen Zuschauer genauso geeignet wie für große Katzenfans.
Und schließlich darf in der Sammlung der berühmten Katzen „Bob, der Streuner“ nicht fehlen. Es ist die wahre Geschichte einer Katze, die das Leben des Straßenmusikers James wieder in geordnete Bahnen lenkt. Ernest Hemingway beschreibt die Katze in einem Zitat:
„Auf leisen Pfoten kommen sie wie Boten der Stille, und sacht, ganz sacht, schleichen sie in unser Herz und besetzen es für immer mit aller Macht“.
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