Keine Schließung des DB Reisezentrums in Ingelheim
Dass die Deutsche Bahn ein Dauerpatient ist, der noch Jahre der Erholung brauchen wird, ist bekannt. Unpünktliche Züge, ein Schienennetz, das dringend modernisiert werden muss – all dies wissen die Menschen, die sich mit dem Öffentlichen Personennahverkehr befassen. Viele Baustellen bedeuten Verspätungen, die Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt war da nur der Anfang.
Wer unter google den Begriff „Schalterschließungen“ aufruft, erschreckt über das Ausmaß der angedachten Schließungen deutschlandweit. Ob Oberhausen, Geilenkirchen, Husum, Illertissen – und jetzt auch Ingelheim? In den Medien war zu lesen, dass die Deutsche Bahn bis zum Jahresende 2025 ihren Schalterbetrieb in Bad Kreuznach, Ingelheim, Bingen und Idar-Oberstein schließen werde.
Die Irritation war groß. Viele Menschen in unserer Stadt wissen den persönlichen Service am Schalter zu schätzen. Manchmal sind die Automaten zur Fahrkartenausgabe defekt, gelegentlich tut man sich schwer mit der Bedienung. Und bei Fernreisen ist die professionelle und freundliche Beratung im Reisezentrum durch nichts zu ersetzen. Immer wieder erhält man dort wertvolle Tipps, die der Automat eben nicht geben kann. Ganz abgesehen davon, dass sich viele Ältere mit der Digitalisierung schwer tun und ein digitaler Kauf einer Fahrkarte sie vor Probleme stellt. Heute kommt aus der DB-Zentrale in Frankfurt endlich Klarheit. Man habe einen neuen Vertrag mit dem Zweckverband Öffentlicher Personenverkehr Rheinland-Pfalz abgeschlossen, der die personenbedienten Vertriebsstellen zwecks Kundenberatung und Fahrkartenverkauf bis Mitte 2037 sicherstelle. (Quelle: Allgemeine Zeitung vom 25. April 2025) Auch an den Öffnungszeiten solle sich nichts ändern.
Offenbar gab es einige Irritationen, die aus heutiger Sicht vermeidbar gewesen wären. Die Bahn hatte die Beratungsdienstleistungen an den Schaltern neu ausgeschrieben, die betroffenen Städte waren davon nicht in Kenntnis gesetzt worden. Auch Oberbürgermeister Ralf Claus bedauerte im Stadtrat, dass ihm keine Informationen vorlägen.
Fazit: Ende gut, alles gut. Die Ingelheimer dürfen sich auch in Zukunft auf ein professionelles Beratungs- und Reisezentrum im Bahnhof freuen.
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