Internationale Tage Ingelheim 2024 widmen sich dem Zuhause Home Sweet Home
Seit 1959 sind sie der Ingelheimer Bevölkerung - aber auch weit darüber hinaus - bekannt: Die Internationalen Tage. Alles begann damit, dass Ernst Boehringer, Sohn des Firmengründers Albert Boehringer, aus der Erfahrung zweier Kriege, die Völkerverständigung voranbringen wollte. 1957 hatte er als erster Deutscher die Ehrenbürgerwürde einer kleinen südfranzösischen Stadt namens Espalion erhalten. Das waren sechs Jahre vor dem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. Ernst Boehringer hatte für die kleine Stadt immer Unterstützungsleistungen unterschiedlichster Art geleistet, wofür ihm die Stadt außerordentlich dankbar war.
Das Engagement Ernst Boehringers war damit aber nicht zu Ende. Als der Leiter der Ingelheimer Volkshochschule Hans-Heinz Eppelsheimer finanzielle Unterstützung für eine geplante Veranstaltung über Frankreich erbat, weitete Ernst Boehringer diese Idee aus und machte daraus eine Großveranstaltung, die 10 Tage lang dauerte. Französische Literatur, Musik, Küche und Politik der Nachbarn sollten den Ingelheimern näher gebracht werden. Die große Resonanz führte dazu, dass man als nächstes die Schweiz als Gast in Ingelheim hatte. Es folgten Spanien, Österreich, Britannien, Italien, Holland, Griechenland usw. Bis zum heutigen Tag finden jährlich die sogenannten „Internationalen Tage“ statt, die noch immer unter der Regie und Finanzierung von „Boehringer Ingelheim“ laufen.
Vom 21. April bis zum 30. Juni 2024 wird das Thema dieses Jahr – ganz anders als zu Beginn der Internationalen Tage – dem Thema „Home Sweet Home“ gewidmet sein. In einer Zeit der Globalisierung, in der wir alle Orte der Welt per social media oder per Flugzeug schnell erreichen können, spielt unser Zuhause eine immer größere Rolle.
Die Idee dazu hatte die neue Kuratorin Katharina Henkel, die die Ausstellung kuratiert. Mit den Mitteln der Kunst will Henkel die Zeit von 1900 bis heute in den Blick nehmen. Insgesamt 100 Exponate werden im Kunstforum Nieder- Ingelheim, dem ehemaligen Rathaus, zu sehen sein.
Wie hat sich unser Zuhause in über 120 Jahren verändert? Auf welchen Blickwinkel konzentrieren sich die Künstlerinnen und Künstler, wenn sie das Private in Augenschein nehmen?
Man darf gespannt sein auf Gemälde, Fotografien, Videos und Skulpturen, die zum Teil sehr persönlich, aber auch Ausdruck des Zeitverständnisses sind.
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