Viele Fans kamen zu Howard Carpendale beim SWR-Sommerfestival
Seit Februar war das Konzert ausverkauft. Kein Platz war mehr zu ergattern, vor der Konzertbühne und auf den Tribünen saßen die Besucherinnen und Besucher bei guter Laune und bestem Wetter in Erwartung des grandseigneurs des deutschen Schlagers. Die, die keine Karte mehr bekommen hatten, fanden sich mit Liegestühlen und anderen Sitzgelegenheiten im Vorbereich des Konzertevents ein und hatten es sich bei Getränken und Snacks gemütlich gemacht.
Etwas Geduld mussten die Gäste dann doch noch mitbringen, ehe es nach 35 Minuten Vorprogramm mit Eric Philippi dann mit Howard Carpendale losgehen konnte. Einige konnten es kaum erwarten und laute „Howie“ Rufe unterstrichen die Ungeduld der Fans. Als es endlich soweit war, und der Star des Abends in dunkler Hose, blauem Sakko und legerem T-shirt die Bühne betrat, brandete tosender Applaus auf.
In der Anmoderation durch Anna Lena Dörr vom SWR erwähnte diese zu Recht, dass Howard Carpendale Generationen vereine. Dies zeigte sich auch im Publikum – Jung und Alt waren gleichermaßen vertreten. Und dann konnte es losgehen. Begleitet von seiner 12-köpfigen Band startete Howard Carpendale mit „Samstag Nacht“ und das Publikum ließ es sich nicht nehmen, gleich zu Beginn an mitzusingen.
Zwischen seinen Songs unterhielt der Star locker und mit erstaunlicher Leichtigkeit für seine 77 Jahre die Besucherinnen und Besucher mit lustigen, aber auch ernsteren Themen. „Ich werde etwas erzählen, ich rede gerne auf der Bühne, zu Hause komme ich nicht dazu“, so Carpendale zu seinem amüsierten Publikum. Feinfühlig kokettiert er mit seinem Alter als er sagt, dass er jeden Morgen die Todesanzeigen in der Zeitung lese, und wenn er nicht dabei sei, frühstücke er. Auch Tabu- Themen wie Tod klammert er nicht aus wie zum Beispiel in seinem Liebeslied „Du bist doch noch hier – du würdest niemals ohne mich gehen.“ Gute Texte sind ihm wichtig.
Als nach 60 Minuten „Tür an Tür mit Alice“ angestimmt wird, ist das Publikum kaum noch zu halten. Eigentlich müsste der Sänger nur noch zuhören, alle kennen den Text und singen die Melodie lauthals mit.
Ja, er werde immer wieder gefragt, warum er habe aufhören wollen. Er brauchte eine Auszeit, aber nach fünf Jahren „habe ich es nicht mehr ausgehalten“. Und dann folgen passend „Na und“ und „Hello again“. Als es nach der Pause mit „Das schöne Mädchen von Seite eins“ weitergeht, sind alle in Hochform. Und der Sänger stellt unter Beweis, dass er zu Recht seit Jahrzehnten einer der erfolgreichsten deutschen Künstler ist.
Ein Abend, den noch viele in Erinnerung behalten werden. Und wer die Veranstaltung des SWR4 Open Air mit Howard Carpendale versäumt hat, kann sich das Ganze noch einmal in einer Aufzeichnung im Fernsehen im SWR ansehen.






