Ingelheimer Künstlerin Petra Goldmann gestaltet Luftbrückendenkmal
Petra Goldmann ist Metallbildhauerin und lebt in Ingelheim. In ihrer Heimatstadt wurde sie durch ein Kunstwerk vor dem Bürogebäude der Firma Gemünden bekannt. In Mainz schuf sie 1999 für das neue Abgeordnetenhaus ein künstlerisches Raumkonzept für die zentrale Lichtbucht, bestehend aus einer 15 Meter hohen, nach oben gebogenen freien Bogenform, die sich über alle vier Geschosse erstreckt. Jetzt wurde ein von ihr geschaffenes Denkmal, das an die Berliner Luftbrücke erinnert, in Wiesbaden enthüllt. Da stellt sich die Frage, was die Stadt Wiesbaden mit der Luftbrücke zu tun hat. Damals wurde die Luftbrücke von Wiesbaden aus koordiniert – und zwar vom America Arms Hotel. Deshalb soll mit einem Denkmal an die damalige Zeit erinnert werden. Doch was geschah vor 75 Jahren? Die sowjetische Besatzungsmacht sperrte alle Zugangswege zu Wasser und zu Land zu den West-Sektoren Berlins. Vom 24. Juni 1948 bis zum 12. Mai 1949 dauerte die sogenannte Berlin-Blockade. Was die Sowjets nicht bedacht hatten und wahrscheinlich auch für unmöglich gehalten hatten, war, dass der Luftraum eine Versorgung der Bevölkerung zuließ. Die USA und Groß-Britannien gefolgt von Frankreich richteten eine Luftbrücke ein, um die Menschen mit Lebensmitteln, Heizmaterial und sogar ganzen Industrieanlagen zu versorgen. Anlass, die gesamte Stromzufuhr und den Güter- und Warenverkehr nach Berlin zu stoppen, war der Streit um die Einführung einer eigenen Währung in Berlin. Der Militärgouverneur des U.S.-amerikanischen Zone, General Lucius D. Clay, beschloss – in Absprache mit Amerikanern, Briten und Franzosen und dem amtierenden Bürgermeister von Berlin, Ernst Reuter, die Versorgung der 2,2 Millionen Berliner in die Hand zu nehmen. Insgesamt 550.000 Einsätze wurden geflogen. Auf dem Höhepunkt der Luftbrücke landete alle 30 Sekunden ein Flugzeug. Durch Flugzeugabstürze kamen 101 Briten und Amerikaner ums Leben. Seit 1951 erinnert in Berlin das von Eduard Ludwig geschaffene Luftbrückendenkmal vor dem Flughafen Tempelhof an die Opfer. Auch auf dem Frankfurter Flughafen wurde ein fast baugleiches Denkmal errichtet.
Das jetzt von Petra Goldmann geschaffene Denkmal besteht aus drei 6 Meter hohen Metallbögen. Jedes Flugzeug bestand aus drei Besetzungsmitgliedern.
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