Expertengremium für den Ingelheimer Gestaltungsbeirat berufen
Was ist ein Gestaltungsbeirat? Welche Aufgabe hat er? Und schließlich, wer sitzt in diesem Gremium?
Fragen, auf die ein Antrag der Stadtratsfraktionen von Bündnis90/Die Grünen, CDU und FWG/BLH Auskunft gibt. Für die Stadtratssitzung am 15. November 2021 wurde ein entsprechender Antrag in die Stadtratssitzung eingebracht. Jetzt wurde ein Expertengremium berufen.
In dem damaligen Antrag wird die Stadtverwaltung aufgefordert, „einen Gestaltungsbeirat zur Beratung und Beurteilung bedeutender, stadtbildprägender Bauvorhaben und Anlagen der Stadt Ingelheim zu gründen“. Ein unabhängiges Expertengremium soll die architektonische Entwicklung der Stadt unterstützen. Auch Plätze und Grünanlagen sollen Teil der Beurteilung sein. Die Antragsteller erwarten „eine positive und nachhaltige Wirkung auf die Ingelheimer Baukultur“ wobei auch ökologiebewusstes Bauen und der Einfluss auf das Stadtklima mit im Blick bleiben sollen.
Das Expertengremium soll – laut Antrag – aus drei bis vier Personen bestehen und vom Stadtrat für zwei Jahre berufen werden. Wohn- und Arbeitssitz der Berufenen soll nicht im Beratungsgebiet sein, auch eine Planungs- oder Bautätigkeit sollte in Ingelheim zwei Jahre vor und zwei Jahre nach der Beratungstätigkeit nicht stattfinden. Eine Koordinierungsstelle bei der Stadtverwaltung soll unterstützend tätig werden.
Im Januar 2024 beschloss der Stadtrat nunmehr mit großer Mehrheit das neue Gremium. Nun wurde bekannt, dass die Stadtverwaltung vier Experten ausgesucht hat. Es handelt sich dabei um Johannes Böttger, Landschaftsarchitekt aus Köln, Karlfried Daab, Stadtplaner aus Leipzig, Elmar Gross, Architekt aus Karlsruhe und Susanne Wartzeck, Innenarchitektin aus Dippertz in Hessen.
Die FWG befürchtet, dass der „unbefangene Blick“ der Experten nicht gegeben sei, da alle einen mehr oder weniger starken Bezug zu Ingelheim hätten. Man wolle die nächsten zwei Jahre abwarten und hoffe, dass die Befürchtungen nicht eintreten würden. Allerdings wolle man bei der Berufung der nächsten Expertenrunde in zwei Jahren gefragt werden.
Ob der Gestaltungsbeirat die Hoffnungen, die der Stadtrat in ihn setzt, wird erfüllen können, bleibt abzuwarten. Auch die Stadt Mainz hat einen solchen Beirat – die Ergebnisse sind umstritten. Im Übrigen können auch private Bauherren von der Meinung des Beirates profitieren, freiwillig und ohne Bindung an die vorgeschlagenen Gestaltungsideen.
Quelle: Allgemeine Zeitung vom 22. Juni 2024
Auch interessant
Bei einer kleinen Feierstunde wurde die neue Rundwegebeschilderung in Wackernheim enthüllt. Im Rahmen des Projekts Dorferneuerungsforderung wurde die Idee geboren, in Wackernheim eine historische ...