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Ort: Ingelheimer Marktplatz
Kräuter • 27. April 2019

Die Vogelmiere - Klein aber oho

Die Vogelmiere (Stellaria media) ist ein Kosmopolit, im Prinzip weltweit verbreitet und gilt im Allgemeinen als das klassische „Unkraut“. Sie ist einjährig und wächst praktisch überall, besonders aber in Siedlungsnähe und in Weinbergen. Sie gilt als Stickstoffanzeiger bei der Bodenbeurteilung. Als einzelne Pflanze ist sie unscheinbar, aber in der Regel neigt sie dazu in 3-40 cm langen Stängeln niederliegend-flächendeckend zu wachsen. Ein Resultat der bis zu 10.000-20.000 Samen pro Pflanze.

Der botanische Name, Stellaria, bedeutet „Stern“. Ihre weißen Blüten thronen wie Sternchen auf dem dichten „Pflanzenteppich“. Die Vielzahl der Blüten ist ein Nektarquell für die Bienen. Sie ist eine der wenigen Pflanzen, die im Prinzip eine ganzjährige Vegetationszeit hat. Bei günstiger Witterung (kühl und feucht) können etliche Generationen im Jahr entstehen. Selbst im Winter kann sie keimen und Wachsen. Das Kraut und die Samen der Pflanze gehören zu den Lieblingsspeisen der Vögel. Viele Vogelliebhaber füttern Ihre gefiederten Freunde mit dem frischen Kraut. Die Samen der Vogelmiere können zudem 60 Jahre im Boden ruhen, falls die Keimbedingungen nicht erfüllt sind. Einziger natürlicher Feind der Vogelmiere sind Trockenheit und Hitze.

Die Vogelmiere findet Verwendung bei Erkrankungen der Haut. Sie wirkt wundheilend und kann auch zur Behandlung von Akne und Couperose eingesetzt werden. Sie kann als Heilkraut frisch oder auch getrocknet verwendet werden.

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Neben diesen Talenten ist die Vogelmiere ein wahrer Alltagsheld in der Kräuterküche. Ihr Geschmack ist vergleichbar mit Zuckerschoten, oder ganz jungem Mais. Somit ist ihr Einsatz auf dem Speiseplan vielseitig.

Es ist aber nicht nur der Wohlgeschmack der erwähnenswert ist, sondern auch die reichhaltigen Inhaltsstoffe welche die Pflanze wertvoll machen. Sie enthält neben Vitamin C und Karotin auch seltene Elemente, wie Magnesium, Kupfer, Kalium und Phosphor und toppt hiermit so manches Marktgewächs. Da sie praktisch das ganze Jahr über wächst, kann sie sogar im Winter unter dem Schnee geerntet werden.

An einem unserer offiziellen Kräutersonntage im Mai hat die Vogelmiere eine Teilnehmerin zu Tränen gerührt. An diesem Wandertag bestückten wir unser Kräuterbüfett u.a. mit Vogelmieren-Pesto,- Nudeln, -Salat, -Spundenkäse und –Dinkelschrot-Küchlein. Die Dame vergoss Tränen und war nur schwer zu beruhigen. Auf Nachfrage erhielten wir zur Antwort, dass sie am Vortage Unkraut gejätet und sämtliche Vogelmiere ausgerissen und beseitigt hätte und dies nun zutiefst bedauere. Sie wurde ein „Fan“ der Pflanze.

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Hexentipp: Die Vogelmiere eignet sich hervorragend auch zum Einfrieren.

Bei unserer offiziellen Kräuterwanderungen, an jedem ersten Sonntag im Monat, stellen wir unsere grünen Freunde am Wegesrand ausführlich vor. Auf Wunsch führen wir auch private Gruppen durch die Siefersheimer Kräuterwelt. Im nächsten „Ingelheimer Marktplatz“ stellen wir den Holunder vor.

Offizielle Kräuterführung im Mai: 05.05.2019, 10:30 Uhr: "Kräuter für die Küche" Treffpunkt: Dorfmitte Siefersheim, Bushaltestelle Kräuterwanderung mit anschließendem Buffet Weitere Termine unter https://www.kraeuter-hexen.de

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