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 • 9. Februar 2017

Die Ordnungstherapie

Es ist nicht allein damit getan ist, eine Medizin – ob homöopathische oder schulmedizinische – einzunehmen. Jeder Patient ist zuerst gefordert, sich und sein Leben zu ordnen. „Ordnungstherapie“ heißt hier das Schlagwort, und Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, hat schon vor über 250 Jahren darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, „Ordnung in seinem Leben zu schaffen“, sich darüber Gedanken zu machen, wie ich mich bewege, ob ich mich ausreichend bewege und wie ich mich ernähre. Ernährung und Bewegung als wichtige Regulationsmöglichkeiten unseres Körpers. Dazu gehört aber besonders die Frage: „Wie gehe ich mit mir um?“

Gerade unter der Vorstellung, dass unsere innewohnende Gesundheit nicht nur ein geschenktes Gut ist, sondern
unter der Annahme, dass ich selbst etwas tun kann, um „gesund alt zu werden“, darf ich mein Leben reflektieren unter dem Bewusstsein, dass Krankheit nicht (nur) zufällig zu mir kommt, sondern das mein „Lebenswandel“ und chronische Krankheit miteinander zu tun haben. Und es scheint mir wie ein Naturgesetz, das besagt, dass auch Lebenswandel, Gesundheit und chronische Krankheit ineinander wirken, gerade auch unter dem Wissen, dass Leben in einem „Biosystem“ wandelt und Krankheit keine reine Störung der Funktion eines Organs oder der Psyche ist, sondern dass immer der gesamte Organismus vertreten ist. Denn wir homöopathischen Ärzte gehen von der Gesundheit aus, die innewohnend „ein gutes Leben“ leben möchte, und sehen die Homöopathie als Heilweise, die Gesundheit entwickeln lässt. Gesundheit unter dem Aspekt, dass ich gesund bin, wenn alles von der Hand geht, wenn das Leben einfach erscheint oder auch wenn wir das, was wir wollen, erreichen. Historisch gab es verschiedene Ansichten zur „Gesundheit“, aber ein Grundgedanke ist fast immer gleich, auch wenn er auf verschiedenen ontologischen Gesichtspunkten fußt: Gesundheit als Beziehung zu Harmonie, Einklang oder Balance. Also Harmonie der verschiedenen Funktionen im Körper, in der Psyche, also im Leben! Der Gedanke wird durch Leibniz Monadenlehre deutlich. Leibniz nannte das Prinzip vom zureichenden Grund: „Es kann sich keine Tatsache finden, die wahr und existierend ist und keine Aussage kann wahr sein, ohne, dass es einen hinreichenden Grund dafür gibt, warum es sich so verhält und nicht gerade anders“. Und ich suche die Antworten nach dem zureichenden Grund in der Frage nach Gesundheit und Krankheit. Noch deutlicher bei Christian Wolff, einem Leibnitz-Schüler, der das Prinzip teleologisch vertrat: „Was ist, hat einen zureichenden Grund, warum es eher ist, als es nicht ist.“ Mit dieser These scheint für alles was auf der Welt ist, ein Sinn und Zweck gefordert zu sein. Der teleologische Grund, warum in der Natur etwas eher so als anders eingerichtet ist, scheint in dem Zweck zu liegen, den es hat. Also die Frage nach dem Zweck, hier nach dem ZWECK von Schicksal und besonders Krankheit. Kann darin ein „Zweck“ liegen? Ich denke es wird einfacher, wenn ich einen „Zweck“ erkenne als eine Schuld, denn ein Zweck ist zukunfts- gerichtet und oft kann ich mit meinem Bewusstsein und meinem Tun eine Lösung mit beeinflussen. Denn die Frage nach dem Zweck zeigt sich in der Frage nach dem „Wozu“, statt in der Frage nach dem „Warum“. „Warum-Fragen“ suchen immer einen Schuldigen als Verursacher. Hier geht es aber nicht um Schuld, denn es ist, wie es ist. In der Frage nach Gesundheit und Krankheit geht es um das Wozu, um den Zweck und nicht um die Schuld! Versuchen die diesen Unterschied einmal zu denken.

Wenn nun Krankheit einen Zweck hat, ist es nicht nur eine Störung, sondern etwas was ich auch mit beeinflussen kann. So gibt es einerseits eine gute Medizin mit ihren vielen Möglichkeiten, andererseits die Homöopathie. Aber auch ich selbst bin gefordert, wenn Krankheit in einem unmittelbaren Zusammenhang zu unserem Lebenswandel steht. Und was kann ICH für meine Gesundheit tun? Was kann ich tun?

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Neben einem Bewegungsprogramm wie Sport, Muskelaufbau und Ausdauer ist besonders die Ernährung als Einfluss des Lebenswandels in Bezug zur Gesundheit und chronischer Krankheit zu nennen. Ernähren heißt Einnahme von Fett, Kohlenhydrat (alle Zucker und Stärke) und Eiweiß (Proteine) und auch nach den „guten“ Lebensmitteln und den „schlechten“ synthetischen Nahrungsmitteln zu differenzieren.

Über Bauchfett, Adipositas und deren Schädigungen ist viel bekannt und wird viel geschrieben. Sie sind lebensverkürzend und deren Anteil bei chronischen Krankheiten ist bekannt. Allgemein sind Proteine und (pflanzliche) Fette den Kohlenhydraten vorzuziehen.

Bei den Fetten unterscheiden wir zwischen den PFLANZLICHEN und den TIERISCHEN Fetten, wobei die pflanzlichen und dabei nicht erhitzten, also die sogenannten kaltgepressten Fette, vorzuziehen sind. Proteine dienen der Fettverbrennung. Sie sollen bei jeder Mahlzeit enthalten sein. Besonders das Frühstück bedarf eines Eiweißanteils. Proteinhaltig sind neben den Milch- und Fleischprodukten auch Pflanzen, besonders Hülsenfrüchte, Sprösslinge, Quinoa, Amaranth und Buchweizen.

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Bei den Kohlenhydraten unterscheiden wir Zucker (Bsp. Süßwaren und Weizen), Fruchtzucker (Bsp. Obst) und Stärke (Bsp. Kartoffeln). Kohlenhydrate sollten nur mäßig zugenommen werden, sind aber in der heutigen westlichen Ernährung der größte Anteil der Nahrungsaufnahme.

Wenn schon Kohlenhydrate, sind die eher Bauchfett killenden Kohlenhydrate wie Beeren und Kirschen, Getreidesprossen und glutenfreies Brot, Inkareis (Quinoa) oder Bohnen, Linsen und andere Hülsenfrüchte zu empfehlen. Unsere Ziele im Kohlenhydratstoffwechsel sind minimale Insulinausschüttung, also eine Insulinsensibilität und niedrige Glukation, was so viel heißt wie zügiges und effizientes Reinigen und Normalisieren des Blutzuckers. Niedrige Blutzuckerwerte helfen dabei, die Alterung zu verlangsamen, und sie halten den Körper im „Fettverlust-Modus“. Weiterhin wollen wir eine maximale Glykogen-Aufnahme bei minimaler Fettspeicherung. Glykogene werden die gespeicherten Kohlenhydrate in Muskelfasern und der Leber genannt. Wenn wir unsere Insulinsensibilität erhöhen, dann entscheidet sich der Körper dazu, Kohlenhydrate als Energie zu speichern, anstatt sie in Fett umzuwandeln. Diese Energie wird in Muskelfasern und der Leber gespeichert. Dagegen ist eine Insulinresistenz, d.h. Aufgabe des Insulins im Körper, die zu Diabetes, Gewichtszunahme, neurologische Krankheiten wie Depression und Aggression sowie zu Verhaltensauffälligkeiten führt, zu vermeiden. Die Folge der Insulinresistenz sind nämlich schnellere Alterung an Haut, Organverschleiß und Arteriosklerose, was zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führt.

Dr. med. Thomas Koch, Privatarzt für Allgemeinmedizin und Homöopathie mit seinem Buch: Gesund in den Himmel

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