| Ort: | Ingelheim feiert mit Inderinnen und Indern das Holi-Fest, das Fest der Farben |
Ingelheim feiert mit Inderinnen und Indern das Holi-Fest, das Fest der Farben
Man bestreute sich nicht mit gefärbtem Puder und Wasser, aber ansonsten glich das Fest, zu dem der Beirat für Migration und Integration, die Stabsstelle für Vielfalt und Chancengleichheit und das Weiterbildungszentrum in den Großen Saal des WBZ eingeladen hatte, einem indischen Volksfest.
Das Holi-Fest ist eines der ältesten Feste Indiens. In Ingelheim leben etwa 150 Inderinnen und Inder und viele waren am Samstag dabei, um bei Tanz, Gesprächen und indischem Essen die Tradition zu feiern. Dr. Dominique Gillebeert, Leiterin der Stabsstelle für Vielfalt und Chancengleichheit bei der Stadtverwaltung Ingelheim, begrüßte die zahlreich erschienen Gäste. Der Große Saal des WBZ war auch bis auf den letzten Platz besetzt, und man hätte aufgrund der Anmeldungen doppelt so viele Teilnehmer*innen begrüßen können, wenn der Raum dies zugelassen hätte. Anshika Shrivastava und Neha Vikar übersetzten die Ansprache von Dr. Dominique Gillebeert in Hindi und eine weitere indische Traditionssprache. Minas Ioannidis, Vorsitzender des Beirates für Migration und Integration, wurde als „fester Partner für gemeinsames Feiern“ begrüßt. Ioannidis hob die Besonderheit der verschiedenen Kulturen hervor und freute sich darüber, dass die Indian Community in Ingelheim ihre Heimat und ihre Tradition vorstellen wollten.
Mit dem Holi-Fest feiert man in Indien die Ankunft des Frühlings. In Ingelheim fällt das Fest in die internationale Woche gegen Rassismus. „Jeder Einzelne sollte Haltung zeigen gegen Diskriminierung und sich für Chancengleichheit einsetzen“, so Dr. Dominique Gillebeert.
Neha Vikar lebt seit 5 Jahren in Ingelheim und spricht perfektes Deutsch. Ihr kam die Aufgabe zu, den Anwesenden etwas über die Geschichte des Festes zu erzählen. Das Holi-Fest ist eines der wichtigsten hinduistischen Feste. Es steht für Freundschaft und göttliche Liebe. Das immer noch in den Köpfen existierende Kastenwesen spielt während des Holi-Festes keine Rolle. Ein wichtiger Aspekt ist auch das Miteinander, denn Streitigkeiten sollen beigelegt werden und die Menschen sich versöhnen. Ausgelassen bewerfen sich Menschen mit bunten Farben, die ursprünglich aus Kräutern mit Heilkraft bestanden. In der ersten Nacht entzündet man ein Feuer und verbrennt eine Puppe aus Stroh um sinnbildlich Dämonen zu vertreiben. Im spirituellen Bereich vermittelt das Fest den Sieg des Guten über das Böse. Alle Dunkelheit soll aus den Herzen verbannt werden. Am nächsten Morgen versammeln sich die Menschen und feiern in der Familie und mit Freunden und genießen traditionelle indische Speisen wie Samosa, Gulab Jamun, Mathri, Kheer und viele andere.
Bevor sich die Anwesenden an indischem Essen – das von mehreren Inderinnen persönlich für den Abend zubereitet worden war – erfreuen konnten, kamen Kultur Interessierte auf ihre Kosten.
Vier Inderinnen aus dem Tanzstudio World Dance Academy aus Mannheim brillierten mit „Bollywood Dance“. Drei Solotänzerinnen präsentierten danach traditionelle indische Tanzkunst. Erwähnenswert war dabei die Vorstellung von Schülerin Amukta, die einen südindischen alten Tanz aufführte, der in die Zeit von 500 vor Christus zurückgeht. Amukta lernt seit zwei Jahren via Internet, da ihre Lehrerin in Groß-Britannien zu Hause ist.
Mit der Präsentation traditioneller indischer Kleidung und indischer Kalligraphie ging ein gelungener Abend zu Ende, der viel zu dem Miteinander der Nationen und Menschen beigetragen hat.
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